Agrarhandel als Partner der modernen Landwirtschaft

02.06.2017

Unverzichtbar für eine nachhaltige Agrarwirtschaft

Durch das anhaltende Bevölkerungswachstum steigt der weltweite Nahrungsmittelbedarf stetig. Gleichzeitig sinkt die nutzbare landwirtschaftliche Fläche durch Erosion, Versalzung, Austrocknung, Wüstenbildung oder Flächenversiegelung. Nur knapp elf Prozent der gesamten Erdoberfläche - das sind ca. 4,9 Milliarden Hektar - sind landwirtschaftlich nutzbar. Weizen, der für die Ernährungssicherung der steigenden Weltbevölkerung von entscheidender Bedeutung ist, wird weltweit auf rund 220 Millionen Hektar angebaut. Im globalen Durchschnitt liegt der Weizen-Ertrag bei rund 3,3 t/ha, während in Deutschland ca. 8 t/ha geerntet werden. Daran zeigt sich die Bedeutung von Gunststandorten wie Deutschland für die weltweite Ernährungssicherung. Ein weiterer Faktor ist, dass die EU und vor allem Deutschland eine der stabilsten Ausfuhrregionen ist. Die EU liefert auch dann, wenn Russland, Argentinien oder Australien aufgrund von Trockenheit nicht exportieren können.

Eine umweltschonende Nahrungsmittelproduktion und der Erhalt der Artenvielfalt zählen zu wichtigen Faktoren für die Lebensgrundlage der heutigen und zukünftigen Agrarwirtschaft. Um sowohl den Erfordernissen der Ernährungssicherung als auch dem Umwelt- und Klimaschutz gerecht zu werden, tritt der deutsche Agrarhandel für die moderne Landwirtschaft ein. Dazu gehören:

  • Gemeinsame Gestaltung der zukunftsfähigen Landwirtschaft mit der gesamten Wertschöpfungskette.
    Grundlage muss ein konstruktiver, konsensorientierter Dialog zwischen allen Interessengruppen sein. Dabei sind die komplexen Zusammenhänge hinsichtlich bestehender Zielkonflikte auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu analysieren und für eine wertneutrale Interessenabwägung heranzuziehen.
     
  • Nutzung neuer technischer Entwicklungen und der Digitalisierung auf allen Stufen der Agrarwirtschaft.
    Auf den Gunststandorten muss die Produktionsintensität und damit die Flächeneffizienz erhalten bzw. wo möglich weiter ausgebaut werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Flächenverbrauch für die Nahrungsmittelproduktion möglichst klein bleibt und damit Flächen für den Naturschutz zur Verfügung gestellt werden können.
  • Sicherstellung eines fundierten Wissenstransfers in die Praxis.
    Der Agrarhandel unterstützt als zuverlässiger Partner die Landwirtschaft durch Beratung z.B. zur richtigen Sortenwahl, zum integrierten Pflanzenbau und zum umweltverträglichen Betriebsmitteleinsatz. Der Fokus liegt dabei auf der Erzeugung sicherer und qualitativ hochwertiger Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen. Dabei ist gemeinsam mit den Landwirten auszuloten, wie in die moderne Pflanzenproduktion Maßnahmen zum Erhalt und zur Steigerung der Biodiversität integriert werden können.
     
  • Sicherung der Rolle Deutschlands im internationalen Agrarhandel.
    Der internationale Agrarhandel ist unentbehrlich für einen schnellen und zuverlässigen Ausgleich zwischen Überschuss- und Defizitregionen. Deutschland ist angesichts guter Böden, ausreichend verfügbarem Wasser und hervorragender Technisierung ein Gunststandort für die nachhaltige Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die effiziente und nachhaltige Flächennutzung in Deutschland ist angesichts des weltweit steigenden Nahrungsmittelbedarfs unverzichtbar.