ZALF
Gesellschaftliche Diskussion über Landwirtschaft gefordert
Der wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF), Prof. Frank A. Ewert, fordert eine gesellschaftliche Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft. In einem Interview betonte er, dass die Herausforderungen für die Landwirtschaft äußerst komplex und vielfältig seien. Der gesellschaftliche Handlungsdruck werde immer stärker. Die Gesellschaft möchte Lebensmittel zu günstigen Preisen. Gleichzeitig sollen negative Umwelt- und Klimawirkungen der Lebensmittelproduktion, etwa durch geringeren Verbrauch an Dünger- und Pflanzenschutzmitteln sowie geringere Treibhausgasemissionen reduziert werden. Ewert betonte, dass nicht alle Ziele sofort erreicht werden können. Daher sei es erforderlich, in einer gesellschaftlichen Diskussion eine Einigung zu erreichen, was in welcher Abfolge und wie umgesetzt werden soll.
Ewert wies zudem darauf hin, dass ohne die richtigen politischen und zivilgesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ohne eine neue Form der Honorierung gesellschaftlich wünschenswerter Leistungen, die landwirtschaftlichen Betriebe die aktuellen Herausforderungen nicht bewältigen könnten. Zentral sei daher, dass die Forschung gemeinsam mit der Politik und Interessenverbänden an einer gemeinsamen Strategie arbeitet und eine sachliche Debatte führt, die auch die Verbraucherinnen und Verbraucher einschließt. Ewert sprach sich in diesem Zusammenhang für eine übergreifende Agrarstrategie aus, die eine sozial verträgliche Bereitstellung von gesunden Nahrungsmitteln mit dem Klima-, Tier-, Natur- und Umweltschutz verbindet. In dieser Strategie müssten konkrete Ziele festgelegt, Digitalisierung und neue Technologien integriert sowie konkrete, praxistaugliche Transformationspfade für die Landwirtschaft der Zukunft entwickelt werden.
Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.