Vorratsschutzexperten diskutieren vorbeugende Maßnahmen in der Getreidelagerung
In Kleinmachnow haben sich am 26. Februar 2020 knapp 30 Experten über den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik der vorbeugenden Vorratsschutzmaßnahmen ausgetauscht. Im Fokus standen dabei erste Praxiserfahrungen mit einem – nach australischem Standard – abgedichteten Getreidesilo und die bereits seit einigen Jahren etablierte Getreidelagerung in Folienschläuchen. Zudem wurden die Möglichkeit der Nutzung des Stickstoffs aus der Umgebungsluft für eine sichere Getreidelagerung erörtert. Die Tagungsergebnisse sind unter www.netzwerk-vorratsschutz.de veröffentlicht.
Der Expertenworkshop ist Teil des Projektes „Netzwerk für den Wissenstransfer und die Implementierung der Leitlinie Integrierter Pflanzenschutz im Sektor Vorratsschutz“ (VSnet). Er bietet den Rahmen, um erste Projektergebnisse zu diskutieren. Zudem soll er den Dialog zwischen Vorratsschutz-Praktikern und Forschern befördern. Im ersten Projektjahr hat sich das Netzwerk Vorratsschutz intensiv mit den vorbeugenden Maßnahmen bei der Lagerung von Getreide auseinandergesetzt.
Sowohl aus betriebs- als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist die Gesunderhaltung der Ernteprodukte während der Lagerung unabdingbar. Dafür sind geeignete Lagerstätten, gut ausgebildetes Personal und eine möglichst breite Palette an praktikablen vorbeugenden Maßnahmen und Bekämpfungsmöglichkeiten erforderlich. Auch der Vorratsschutz arbeitet nach den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes. Die Leitlinie Integrierter Pflanzenschutz im Sektor Vorratsschutz bietet allen Praktikern, die Getreide und andere Schüttgüter lagern, eine leicht verständliche Handlungshilfe. Mit dem Netzwerk Vorratsschutz wird diese Leitlinie in der Praxis erprobt, bekannt gemacht und weiterentwickelt.
Das Netzwerk Vorratsschutz wird im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert. Neben den beiden Projektpartnern JKI und BVA sind insgesamt sieben Demonstrationsbetriebe aus 4 Bundesländern in das Projekt eingebunden. Diese bilden von der Landwirtschaft über den Agrarhandel bis zur Verarbeitung alle Stufen der Wertschöpfungskette ab, auf denen Ernteerzeugnisse gelagert und gesund erhalten werden. Die im Projekt integrierten Lagerstandorte werden zum Teil für konventionelle beziehungsweise für ökologische Produkte genutzt. Damit ist im Netzwerk Vorratsschutz die gesamte Bandbreite der Vorratsschutzpraxis vertreten.
Julius Kühn-Institut
Das Julius Kühn-Institut (JKI) ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Deutschland. Es gehört als selbständige Bundesoberbehörde zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Auf der Grundlage eigener Forschung und des aktuellen internationalen Kenntnisstandes berät das JKI das BMEL und die Bundesregierung kompetent und vorausschauend auf dem Weg zur Landwirtschaft der Zukunft.
Bundesverband Agrarhandel e. V.
Der Bundesverband Agrarhandel e. V. (BVA) ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Die BVA-Mitgliedsunternehmen bereiten die von der Landwirtschaft gelieferten Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, qualitativ durch Trocknung und Reinigung auf und vermarkten diese Produkte als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Zudem vertreiben sie sowohl Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel als auch Futtermittel an die Landwirtschaft. Dem Agrarhandel kommt damit eine entscheidende Funktion in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu.
Für weitere Informationen:
Julius Kühn-Institut
Nadine Feuerbach
Wissenschaftliche Projektbetreuung VSnet
Königin-Luise-Straße 19, 14195 Berlin
Tel.: +49 30 8304-2327
E-Mail: nadine.feuerbach@julius-kuehn.de
www.netzwerk-vorratsschutz.de; www.julius-kuehn.de
Bundesverband Agrarhandel e. V.
Jenny Richter
stellvertretende Geschäftsführerin
Invalidenstraße 34, 10115 Berlin
Tel.: +49 30 2790 741-0
E-Mail: zentrale@bv-agrar.de
www.bv-agrar.de