Verbändeinitiative Verkehrsentlastung
Klimaschutz stärken – zulässiges Lkw-Gesamtgewicht angleichen
In einem aktuell veröffentlichen Positionspapier führt die Verbändeinitiative Verkehrsentlastung, zu der auch der BVA zählt, die Anforderungen an eine zukunftsweisende Logistik auf. Hintergrund ist, dass Deutschland seine Treibhausgasemissionen senken muss, um die Klimaschutzziele einzuhalten. Allein im Verkehrssektor müssen demnach die CO2-Emissionen bis 2030 um mehr als 40 % gegenüber 2018 gesenkt werden.Dabei wird die im Rahmen des Europäischen Green Deals beabsichtigte Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf Null bis 2050 den Druck zur schnellen Realisierung von CO2-Einsparungen noch erhöhen. Vgl. dazu den Bericht „Agrarhandel fordert Stärkung regionaler Strukturen zur Bewältigung der Pandemiefolgen“ im BVA-Info Nr. 19 vom 15. Mai 2020.
Klimaschutz durch Verkehrsvermeidung vorantreiben
Die Verbändeinitiative erklärt, dass für die Erreichung dieses Ziels im Bereich der Mobilität neue Antriebstechnologien und eine Stärkung der Verkehrsträger Bahn und Binnenschiff erforderlich sind, beides werde erst mittel- bis längerfristig realisierbar sein. Eine schnell wirksame Maßnahme wäre hingegen die Anhebung des zulässigen Lkw-Gesamtgewichts auf das heute im Kombinierten Verkehr erlaubte Niveau von 44 t, denn so könnten jährlich mehrere Mio. Transporte und damit erhebliche Mengen CO2 eingespart werden.
Hauptverkehrsrouten nachhaltig entlasten
Das deutsche Fernstraßennetz ist bereits heute vielerorts überlastet, wobei in den kommenden Jahren weiter ansteigende Verkehrsströme zu erwarten sind. Unter anderem aufgrund des ebenfalls hohen Auslastungsgrades des Schienengüterverkehrs ist eine substanzielle Verkehrsverlagerung erst mittel- bis längerfristig nach der Durchführung umfangreicher Ausbaumaßnahmen möglich. Daher müssten jetzt die vorhandenen Transportkapazitäten aller Verkehrsträger möglichst effizient genutzt werden, heißt es in dem Positionspapier.
Wettbewerbsverzerrungen verringern – Engpässe im Logistiksektor reduzieren
Eine Angleichung würde daher auch das deutsche Straßennetz entlasten. Auch sei davon auszugehen, dass sich die Staubelastung durch die geringere Anzahl der Fahrten spürbar reduziere. Ferner gelte es Wettbewerbsverzerrungen zu verringern. Denn in zahlreichen europäischen Ländern liegt das zulässige Lkw-Gesamtgewicht teilweise deutlich über den hierzulande erlaubten 40 t. Auch müssen Engpässe im Logistiksektor reduziert werden. Durch die niedrigere Zahl an Transporten könne der bereits heute spürbare, demografisch bedingte Mangel an Lkw-Fahrern abgemildert werden. Nach Angaben der Verbändeallianz führe das nicht zu signifikanten Mehrbelastungen der Infrastruktur. Bei einer streckenbezogenen Prüfung insbesondere der Brückeninfrastruktur ist kein verstärkter Verschleiß zu erwarten.