Verbände-Allianz sorgt sich um Vielfalt des Pflanzenbaus in Deutschland

31.07.2020

Eine Allianz von zwölf Verbänden – der auch der BVA an-gehört – hat am 27. Juli 2020 das gemeinsame Positionspapier „Vielfalt sichern – Kulturpflanzen wirksam schützen“ veröffentlicht. Darin warnen die unterzeichnenden Verbände vor verschlechterten Anbaubedingungen in der deutschen Landwirtschaft. Durch den bevorstehenden Verlust bewährter Pflanzenschutzmittel fehlen den Landwirten gerade bei anspruchsvollen Nutzpflanzen die Möglichkeiten, um Schädlinge und Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Die Verbände-Allianz befürchtet, dass Landwirte Kulturen wie Raps, Kartoffeln, Zwiebeln, Zuckerrüben und vor allem viele Obst- und Gemüsesorten seltener anbauen werden.


„Neben einer stärkeren Importabhängigkeit und der Verlagerung landwirtschaftlicher Produktion in andere Weltregionen wird dies weitere, unbeabsichtigte Konsequenzen nach sich ziehen: Die Regionalität des Lebensmittelangebots schwindet, und mit längeren Transportwegen verschlechtert sich auch die Klimabilanz des Ernährungssektors“, folgern die Verbände in dem Papier.


Gemeinsam fordern die Verbände, dass die Genehmigung von Wirkstoffen und die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nach klaren wissenschaftlichen Kriterien erfolgen muss und nicht nach „gefühlten Risiken“ oder politischen Opportunitäten. Auch dürfe die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nicht für agrarpolitische Ziele instrumentalisiert werden. Die europäische Harmonisierung der Zulassung, die erklärtes Ziel der 2009 in Kraft getretenen europäischen Pflanzenschutz-Verordnung ist, muss konsequenter umgesetzt werden, vor allem durch den Verzicht auf nationale Sonderwege. Dazu bedarf es nach Ansicht der Unterzeichner einer europäi-schen Pflanzenschutz-Strategie.