Umsetzung der Dünge-VO auf Länderebene

02.08.2019

Immer mehr Länder mit gesonderten Maßnahmen für „rote Gebiete“

Ab sofort gelten auch in Mecklenburg-Vorpommern (MV) in Gebieten mit nitratbelasteten Grundwasserkörpern, den so genannten „roten Gebieten“, höhere Anforderungen an die Düngung. Die bundesweit geltende Düngeverordnung von 2017 hatte die Länder verpflichtet, zur Verringerung der Nitratbelastung in den „roten Gebieten“ gesonderte Maßnahmen festzulegen, die über die Regelungen der Düngeverordnung hinausgehen. Ähnliche Anforderungen haben auch andere Bundesländer erlassen.

Für die „roten Gebiete“ gilt in MV laut Düngelandesverordnung gegenüber der Düngeverordnung:

  • Das Aufbringen von Wirtschaftsdüngern darf nur erfolgen, wenn vor dem Aufbringen ihre Gehalte an Gesamtstickstoff, verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Messmethoden festgestellt worden sind. Bisher waren auch Richtwerte möglich.
  • Vor dem Aufbringen wesentlicher Mengen an Stickstoff ist der im Boden verfügbare Stickstoff vom Betriebsinhaber auf jedem Schlag oder jeder Bewirtschaftungseinheit für den Zeitpunkt der Düngung, mindestens aber jährlich, durch Untersuchung repräsentativer Proben zu ermitteln. Bisher waren auch Richtwerte möglich.
  • Organische Düngemittel sind bei der Aufbringung auf unbestelltes Ackerland unverzüglich, jedoch spätestens innerhalb von einer Stunde nach Beginn des Aufbringens einzuarbeiten. In nicht belasteten Gebieten ist eine Frist von vier Stunden vorgeschrieben.
  • Die Sperrfrist für das Ausbringen von Düngemitteln mit wesentlichem Gehalt an Stickstoff auf Dauergrünland und Feldfutter beginnt in den „roten Gebieten“ bereits ab dem 15. Oktober, statt ab dem 1. November.

Grundlage für die Ausweisung der „roten Gebiete“ ist die im Jahr 2015 an die EU berichtete Zustandsbewertung der Grundwasserkörper gemäß Wasserrahmenrichtlinie, konkret die Meldung der Grundwasserkörper, die wegen Nitrat im chemisch schlechten Zustand sind.

Das betrifft in MV zwölf Grundwasserkörper, sieben davon in Nordwestmecklenburg. Betroffen sind 1.341 landwirtschaftliche Unternehmen mit ca. 248.000 ha in den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Rostock und Ludwigslust-Parchim sowie auf Rügen.