Menge angewendeter Pflanzenschutzmittel sagt nichts über das Risiko für die Umwelt aus

24.02.2016

Die Bundesregierung macht in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion deutlich, dass die leicht gestiegene Absatzmenge von Pflanzenschutzmitteln nicht „in einem direkten Zusammenhang mit Risiken für Mensch, Tier und Naturhaushalt“ gesehen werden könne. Demnach könnten Pflanzenschutzmittel mit hohen Aufwandmengen eine geringere toxische Wirkung auf Nichtzielorganismen haben als andere mit sehr niedrigen Aufwandmengen. Als mögliche Ursachen für den Anstieg der Absatzmenge von Pflanzenschutzmitteln nennt die Bundesregierung eine Zunahme der pfluglosen Bodenbearbeitung, das Auftreten von neuen Krankheiten oder Schädlingen wie der Kirschessigfliege sowie die Brechung der Resistenz von krankheitsresistenten Sorten wie im Falle des Gelbrosts beim Weizen. Auch hat nach Erkenntnis der Bundesregierung beispielsweise das Verbot von Neonikotinoiden zur Saatgutbehandlung Auswirkungen auf den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln.

Ferner erklärt die Bundesregierung, dass sie die Ziele des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) konsequent weiter verfolgen und die dort genannten Maßnahmen umsetzen wird. Dazu zählen u. a., Risiken, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln für den Naturhaushalt entstehen, bis 2018 um 20 % und bis 2023 um 30 % zu senken. Insbesondere der integrierte Pflanzenschutz soll mit hoher Priorität für den nichtchemischen Pflanzenschutz gefördert werden.