MARS-Bericht Mai

22.05.2020

Trockenheit wirkt negativ auf Wintergetreide und Raps

Der aktuelle Bericht „Monitoring Agricultural Resources (MARS)“ der EU-Kommission revidiert die Ertragsprognosen für fast alle Kulturen auf EU-Ebene nach unten. Wobei die Prognose-Rückgänge bei Raps, Wintergerste und Winterweizen am stärksten ausfallen. Da die Sommerkultursaison gerade erst begonnen hat, basieren die meisten Ertragsprognosen auf Länderebene für Sommerkulturen noch immer auf historischen Trends oder Durchschnittswerten. In weiten Teilen West-, Mittel- und Osteuropas haben sich Wetterbedingungen gegenüber des MARS-Berichts im April nicht wesentlich verändert. Es überwiegen weiterhin überdurchschnittliche Temperaturen und die Niederschläge sind nach wie vor zu gering, um die Bodenfeuchtigkeit für das Wachstum der Winter- und früh gesäten Frühjahrskulturen wieder aufzufüllen.

Für die kommenden Tage wird in den meisten dieser Regionen, in denen sich das Wintergetreide dem empfindlichen Blühstadium nähert, wenig oder gar kein Regen vorhergesagt. Im Falle von Raps fielen die bereits aufgetretenen Bedingungen von Wasserstress teilweise mit der Blüte und/oder dem frühen Stadium der Kornfüllung zusammen. Die Regenfälle seit Ende April haben die Aussaat und das Auflaufen von späten Frühjahrs- und Sommerkulturen in diesen Regionen erleichtert und damit die durch sehr trockene Oberböden verursachten Schwierigkeiten gemildert. Viele Nutzpflanzen weisen jedoch aufgrund der früheren Trockenheit ungleichmäßige oder lückenhafte Bestände auf und werden mehr Niederschläge benötigen, um das Wachstum angemessen aufrechtzuerhalten.