Landwirtschaftsdialog: Agrarhandel fordert konsistente Agrarpolitik

05.12.2019

Im Rahmen des Landwirtschaftsdialoges der Bundeskanzlerin forderte der Bundesverband Agrarhandel e. V. (BVA) die Bundesregierung auf, endlich klare und in sich konsistente Leitplanken für die gesamte Agrarwirtschaft zu formulieren. Damit das Agrarpaket diesen Anforderungen gerecht wird, muss es nach Ansicht des BVA aufgeschnürt und in wesentlichen Punkten angepasst werden. Es wird nur gelingen, die wichtige Funktion von Landwirtschaft und Agrarhandel als Jobmotor und Rückhalt des ländlichen Raumes zu erhalten und gleichzeitig den Weg zu einer klimaneutralen Wertschöpfungskette zu ebnen, wenn alle agrarpolitischen Entscheidungen konsequent bis zum Ende gedacht und im globalen Kontext gesehen werden.

Um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden und dem globalisierten Handel mit Agrarrohstoffen und Lebensmitteln gerecht zu werden, muss es aus Sicht des Agrarhandels einen europäischen Weg geben. Nationale Alleingänge bergen zwangsläufig die Gefahr, dass Umweltprobleme in andere Regionen der Welt verlagert werden. Dies sichert weder die Ernährung der Bevölkerung noch mildert es den Klimawandel.

Die von Bundesministerin Klöckner, angekündigten nationalen Dialogforen zur Landwirtschaft und die Informationskampagne zur besseren gegenseitigen Wertschätzung begrüßt der BVA ausdrücklich. Aufgabe der Politik ist es, diese Formate zu nutzen, um zwischen den Vertretern von Zivilgesellschaft und Umweltschutzorganisationen sowie den Vertretern der Agrarwirtschaft einen von allen getragenen Konsens herbeizuführen, der die Vereinbarkeit der gesellschaftlichen Wünsche mit dem betriebswirtschaftlichen Erfolg aller Stufen der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette sicherstellt.

Landwirtschaft, Agrarhandel und alle weiteren Stufen der Wertschöpfungskette sind systemrelevant, wenn es um die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen bei der Ernährungssicherung für mehr als 8 Milliarden Menschen sowie beim Umwelt- und Klimaschutz geht. Nur mit der Branche sind diese Herausforderungen lösbar. Der Agrarhandel ist bereit seinen Beitrag zu leisten. Dazu benötigen die Unternehmen Planungssicherheit für Investitionen, die sich aus einer geänderten Agrarpolitik ergeben – auch über eine Legislaturperiode hinaus! Wir brauchen von allen Parteien, unabhängig davon ob sie heute in der Regierungsverantwortung oder in der Opposition sind, das Bekenntnis, dass heute und morgen getätigte Investitionen nicht ad absurdum geführt werden. Dies könnte z. B. in einem Agrarwirtschaftlichen Generationenvertrag geschehen.

Bundesverband Agrarhandel e. V.

Der Bundesverband Agrarhandel e. V. (BVA) ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Die BVA-Mitgliedsunternehmen bereiten die von der Landwirtschaft gelieferten Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, qualitativ durch Trocknung und Reinigung auf und vermarkten diese Produkte als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Zudem vertreiben sie sowohl Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel als auch Futtermittel an die Landwirtschaft. Dem Agrarhandel kommt damit eine entscheidende Funktion in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu.

Für weitere Informationen:
Bundesverband Agrarhandel e. V.
Martin Courbier
Geschäftsführer
Invalidenstraße 34, 10115 Berlin
Tel.: +49 30 2790 741-0
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www.bv-agrar.de