Internationale Agrarministerkonferenz

29.01.2021

„Pandemien und Klimawandel: Wie ernähren wir die Welt?“

Zur Agrarministerkonferenz im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) begrüßte die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, im digitalen Format mehr als 70 Agrarminister sowie hochrangige Vertreter von 13 internationalen Organisationen. Der Austausch erfolgte zum Thema: „Pandemien und Klimawandel: Wie ernähren wir die Welt?“.

Verabschiedet wurde eine Abschlusserklärung, in der sich die Agrarminister auf eine gemeinsame Pandemiebekämpfung verpflichteten. Die Erklärung ist ein wesentlicher Beitrag zum Food Systems Summit der Vereinten Nationen 2021. Corona erschwert den Kampf gegen den Hunger. Schätzungen gehen pandemiebedingt von 130 Mio. zusätzlichen Menschen aus, die hungern. „Gleichzeitig lehrt uns Corona, an welchen Hebeln wir ansetzen müssen, um Hunger zu bekämpfen. Einerseits müssen Lieferketten funktionieren, damit Nahrung verfügbar ist, Preise stabil und bezahlbar bleiben: Hohe Preise dürfen nicht mit dem Hunger von Menschen bezahlt werden“, so Bundesministerin Julia Klöckner.

Sie betonte weiterhin die Notwendigkeit, weltweit den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig Erträge und Ernten zu sichern. Neue Pflanzenzüchtungen oder intelligente Bewässerungssysteme seien hier wichtige Instrumente. Wesentliche Punkte der Abschlusserklärung:

  • Zugang zu Lebensmitteln: Ohne offene Märkte und funktionierende Versorgungsketten kann die Ernährung der Menschen nicht gesichert werden. Denn: 40 Länder der Welt verfügen über so wenig Agrarfläche, dass sie auf Importe zwingend angewiesen sind. Exportbeschränkungen sind dann ein Preistreiber. Die Ministerin appelliert hier, die Initiative der WTO zu unterstützen, die eine Ausnahme für Ankäufe des Welternährungsprogramms von Exportbeschränkungen fordert.
  • Klimawandel: Die Landwirtschaft ist Opfer des Klimawandels, aber auch Teil der Lösung. Moderne Produktionsweisen und Digitalisierung können den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verringern. Böden müssen verstärkt als Kohlenstoffsenken genutzt werden. Eine Stärkung der Agroforstwirtschaft sowie der Anbau standortangepasster Pflanzen sind nötig, um die Ernährung trotz veränderter klimatischer Bedingungen zu sichern.