Forschung
Phosphor im Boden kann durch Silizium mobilisiert werden
Silizium kann im Boden gebundenen Phosphor für Pflanzen verfügbar machen. Das haben Wissenschaftler der Universitäten Bayreuth und Kopenhagen herausgefunden. An Eisen gebundener Phosphor könne so mobilisiert und den Wurzeln zugänglich gemacht werden, das berichtete die Bayreuther Hochschule letzte Woche in einer Mitteilung.
Auf diesem Weg lasse sich ein Beitrag leisten, landwirtschaftliche Erträge auf der ganzen Welt zu sichern. Wenn die Landwirte ihren Böden genau dosierte Mengen des Elements zuführten, könnten sie ohne Ernteverlust für gewisse Zeit auf phosphorhaltige Dünger verzichten. Damit sei auch ein bedeutender Beitrag zum Umweltschutz verbunden, denn die verringerte Phosphordüngung und die präzise Steuerung der Verfügbarkeit hätten Potential, den Gewässereintrag zu reduzieren. Laut der Universität bewirkt die Anreicherung der Böden mit Silizium zudem, dass mehr von dem Element in die Meere gelange und es dort die CO2-Absorption durch Kieselalgen fördere.
Dr. Jörg Schaller vom Bereich Umweltgeochemie am Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER) betonte das Potential seiner Entdeckung. Phosphorhaltiger Dünger sei eine begrenzte Ressource, während Silizium nahezu unbegrenzt vorhanden sei. Auf der Basis der Forschungsergebnisse könne die weltweite Verfügbarkeit von Phosphor im Boden präzise gesteuert werden. Dies wäre ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur globalen Ernährungssicherheit, so der Bayreuther Umweltgeochemiker.