Ertragssicherung durch Pflanzenschutz noch lange möglich?

26.09.2022

Anlässlich des heutigen Agrarrates in Brüssel fordert die Geschäftsführung des Verbandes DER AGRARHANDEL die grundlegende Überarbeitung des Verordnungsvorschlages der
EU-Kommission zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Kritisch sei vor allem das vollständige Verbot des Einsatzes jeglicher Pflanzenschutzmittel in sogenannten empfindlichen Gebieten, erklärt DER AGRARHANDEL und führt weiter aus, dass in Deutschland mehrere Millionen Hektar davon betroffen seien. Folglich würden die Erträge auf diesen Flächen drastisch sinken.

Gerade in Zeiten der aktuell vielfältigen Herausforderungen müsse die Ernährungssicherheit an erster Stelle stehen, verdeutlichte der Verband die Situation. „Es muss klug abgewogen werden, mit welchen Maßnahmen der Pflanzenschutzmitteleinsatz so reduziert werden kann, dass der Natur mehr Raum gelassen wird, aber auch eine effiziente Bewirtschaftung der Flächen möglich bleibt“, hob Martin Courbier hervor. Eine generelle Mengenreduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 50 % bis 2030 in Deutschland, wie es der Kommissionsvorschlag vorsehe, sei der falsche Weg. Es gibt bereits sinnvolle Vorschläge aus der Landwirtschaft, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den kommenden Jahren zu vermindern. Doch dürfe nicht vom Grundsatz der wissenschaftlichen Risikobewertung abgewichen und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Grundsatz in Frage gestellt werden. Zu den aktuellen Vorschlägen der EU-Kommission wurden bisher nur unzureichend die möglichen Folgen der Auswirkungen der Reduktion wissenschaftlich bewertet.

DER AGRARHANDEL unterstützt grundsätzlich den Ansatz einer Minimierung von Pflanzenschutzmitteln. „Man dürfe den Nutzen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln für eine ökonomisch sinnvolle Nutzung von Agrarflächen und die Sicherung der Qualität der Ernteprodukte jedoch nicht verkennen“, betonte Christof Buchholz.  

 

DER AGRARHANDEL

DER AGRARHANDEL ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Auch zählen internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zu den Mitgliedern. DER AGRARHANDEL ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.

 

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