DRV: Ernteschätzung August 2021

20.08.2021

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine sechste und letzte Ernteschätzung für dieses Jahr vorgelegt.

Die Ernte befindet sich auf der Zielgeraden, lediglich in Höhenlagen und in Spätdruschgebieten stehen noch nennenswerte Mengen auf dem Halm. Die Erträge bleiben allerdings in vielen Fällen hinter den Erwartungen zurück. Das kalte Frühjahr hemmte zunächst das Pflanzenwachstum und wurde in weiten Teilen Deutschlands von einer Hitzeperiode abgelöst. Diese traf die Bestände in der sensiblen Kornfüllungsphase, insbesondere im Norden und Osten. Vor diesem Hintergrund hat der DRV seine Ernteprognose beim Getreide auf 42,9 Millionen Tonnen und beim Raps auf 3,5 Millionen Tonnen nach unten angepasst. „Damit erzielen wir beim Getreide ein knapp durchschnittliches Ergebnis, beim Raps erreichen wir das Vorjahresniveau“, kommentiert der DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler.

Auch in Europa und anderen wichtigen Getreideanbaugebieten der Welt werden die erwarteten Erntemengen nicht erreicht. Insbesondere Kanada und Russland haben ihre Prognosen witterungsbedingt zum Teil deutlich reduziert. Zum fünften Mal in Folge dürfte die weltweite Getreideproduktion die laufend steigende Nachfrage nicht decken können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lagerbestände in den letzten Jahren als Folge der starken Nachfrage ebenfalls gesunken sind.

Zukünftig muss verstärkt darüber nachgedacht werden, wie die gesellschaftlich gewünschte nachhaltige Transformation der Agrarwirtschaft gelingen kann, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. „Die ausschließliche Fokussierung auf ökologische Aspekte wäre fatal“, betont Seedler.

Die detaillierten Ergebnisse für Getreide und Ölsaaten können Sie hier einsehen.