DBV-Situationsbericht Landwirtschaft 2018/19

14.12.2018

Jeder 9. Arbeitsplatz steht mit dem Agribusiness in Verbindung

Der jetzt erschiene Situationsbericht 2018/19 des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV) zeigt, dass das Agribusiness in 2017 in rund 750.000 Betrieben insgesamt über 4,7 Mio. Beschäftigte verfügte. Damit sind knapp 11 % aller Erwerbstätigen direkt oder indirekt damit beschäftigt, Menschen mit Essen und Trinken zu versorgen bzw. pflanzliche Rohstoffe für Nicht-Nahrungsmittelzwecke zu erzeugen, heißt es darin weiter. Das Agribusiness umfasst die gesamte Lebensmittelkette und damit alle Schritte von der Urproduktion bis zum Verbraucher. Die Landwirtschaft gewinnt mit Produktionsmitteln aus den vorgelagerten Wirtschaftsbereichen die pflanzlichen und tierischen Rohstoffe, die vom Ernährungsgewerbe, also dem Handwerk und der Industrie, weiterverarbeitet werden. Hinzu kommen der Lebensmittelgroß- und -einzelhandel sowie die Gastronomie.

Ein Großteil dieser Arbeitsplätze – vor allem in Landwirtschaft, Gastronomie, Handwerk und Einzelhandel – sind nach dem DBV-Bericht im ländlichen Raum angesiedelt. Mit zahlreichen  Ausbildungsberufen und -plätzen stellt das Agribusiness demnach jeden 10. Ausbildungsplatz in Deutschland. So starten jedes Jahr rund 150.000 junge Menschen im Agribusiness in ihr Berufsleben, rechnet der DBV vor.

Einkäufe der Landwirtschaft stützen die übrige Wirtschaft

Die Land-, Forstwirtschaft und Fischerei ist als Teil der Volkswirtschaft in Deutschland nach dem Bericht des DBV nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsbereich. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung macht heute (2017) zwar nur 0,9 % und an den Erwerbstätigen rund 1,4 % aus, doch ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft wesentlich größer, zeigen die Zahlen in dem Bericht. Die deutsche Land-, Forstwirtschaft und Fischerei erzielte 2017 einen Produktionswert von 60,9 Mrd. Euro. Das ist erheblich mehr als der Produktionswert des gesamten deutschen Textil-, Bekleidungs- und Schuhgewerbes mit 22,9 Mrd. Euro, des Papiergewerbes mit 38,3 Mrd. Euro oder der pharmazeutischen Industrie mit 49,5 Mrd. Euro, so der DBV.

Landwirte fragen viele Betriebsmittel, Investitionsgüter und Dienstleistungen nach. Es sind vor allem kleinere und mittlere Betriebe aus Handel, Handwerk und Gewerbe, die wirtschaftlich stark mit der Landwirtschaft verbunden sind. Viele Höfe nutzen darüber hinaus eine breite Palette von Dienstleistungen. Diese reichen von der Beratung über Wartungsarbeiten bis hin zu Tiergesundheits- und Qualitätsüberwachung. Die produktionsbedingten Ausgaben der deutschen Landwirtschaft betrugen nach Berechnungen des DBV im Jahr 2017 45,3 Mrd. Euro, wovon 9,9 Mrd. Euro auf Investitionen in Bauten und Maschinen entfallen. Zu den betriebsbedingten Ausgaben kommen u.a. die privaten Konsumausgaben der Land- und Forstwirte hinzu, die sich 2017 auf 9,2 Mrd. Euro beliefen.

Der Situationsbericht in voller Länge, steht hier zur Ansicht und zum Download bereit.