Chemie-Nobelpreis
Entdeckerinnen von Crispr/Cas9 ausgezeichnet
Am 7. Oktober wurde bekannt gegeben, dass der Chemie-Nobelpreis dieses Jahr an die Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna für die Entdeckung der Genschere Crispr/Cas9 verliehen wird. Zur Begründung hieß es, die Genschere Crispr/Cas9 sei mittlerweile eines der wichtigsten Werkzeuge der modernen Gentechnik und Biomedizin.
Die beiden Forscherinnen erkannten als erste, dass ein von Bakterien erzeugtes Konstrukt aus einem DNA-Abschnitt – Crispr- und einem Enzym – Cas9 – zu einem gentechnischen Werkzeug gemacht werden kann. Somit kann Crispr/Cas9 das Erbmolekül DNA punktgenau schneiden und Genteile austauschen. Die Genschere erlaubt es damit erstmals, relativ einfach einzelne Abschnitte oder sogar nur Einzelbasen aus Erbmolekülen herauszuschneiden und durch andere DNA-Sequenzen zu ersetzen.
Crispr/Cas9 wird derzeit vor allem dazu eingesetzt, um in der medizinischen Forschung gezielt bestimmte Gene von Versuchstieren auszuschalten oder ihrem Genom beim Menschen vorkommende Gendefekte zu verleihen. Dies ist entscheidend, um beispielsweise bestimmte Erbkrankheiten erforschen zu können. Genutzt wird die Genschere aber auch, um das Erbgut von Nutzpflanzen so zu verändern, dass sie beispielsweise Schwermetalle, Hitze oder Trockenheit besser vertragen.