BVA positioniert sich zur Agrarministerkonferenz

25.09.2020

Effektive Nahrungsmittelproduktion auf Gunststandorten ist aktiver Klimaschutz

Das erklärte politische Ziel, die Ernährungssicherheit auch angesichts des Klimawandels und des Verlustes an Biodiversität sicherzustellen, lässt sich durch politisch verordnete Produktionseinschränkungen nicht erreichen. Darauf weist der Bundesverband Agrarhandel e. V. (BVA) anlässlich der in dieser Woche stattfindenden Konferenz der Agrarminister und deren Amtschefs hin.

Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die kollektive Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, die Gemeinwohlprämie als Bestandteil der Grünen Architektur und die Nachhaltigkeit im globalen Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor. Vor diesem Hintergrund betont BVA-Präsident Rainer Schuler: „Der Agrarhandel versteht sich als Dienstleister für die modernen Landwirte in Deutschland, unabhängig davon, ob diese konventionell oder ökologisch wirtschaften“. In diesem Zusammenhang fordert er, dass „bei den Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung des Ackerbaus die einzelnen Bewirtschaftungsverfahren danach bewertet werden, welche Umweltauswirkung pro Kilogramm produzierten Lebensmittels von ihnen ausgeht. Nur dies wird den bestehenden Zielkonflikten zwischen Ernährungssicherheit und Umweltschutz gerecht“.

Krisen wie die aktuelle Dürre etwa in Rumänien oder die Heuschreckenplage in weiten Teilen Afrikas und Asiens, aber auch die Trockenheit der letzten Jahre in Deutschland zeigen, dass die Produktion hochwertiger, vielfältiger Lebensmittel nicht weiter durch Extensivierung oder Umwidmung von Flächen eingeschränkt werden sollte. Im Gegenteil, das World Resources Institute weist in seinem Bericht „Creating a sustainable Food Future“ explizit darauf hin, dass hohe Erträge auf Gunststandorten die wichtigste Maßnahme darstellen, Nahrungsmittel mit möglichst geringem Flächenverbrauch und den geringsten Treibhausgasemissionen pro Produktionseinheit zu erzeugen.

Vor diesem Hintergrund ist der BVA überzeugt, dass es einen Wettbewerb um die besten Lösungen im Ackerbau geben muss. Der technische Fortschritt hat an dieser Stelle die größte Aussicht auf Erfolg. Dabei können die Erfahrungen aus dem ökologischen Landbau, die die konventionellen Landwirte derzeit diskutieren, eine ebenso große Rolle spielen, wie die teilflächenspezifische Bewirtschaftung oder die neuen Züchtungsmethoden. Hierbei dürfen einzelne Technologien nicht ausgeschlossen werden. Vor allem aber ist von wissenschaftlicher Seite zu klären, welche Form der Ökologisierung den Zielkonflikt zwischen Natur- und Klimaschutz auf der einen und Nahrungsmittelproduktion auf der anderen Seite am besten löst.

Die vom BVA vertretenen Agrarhandelsunternehmen verstehen sich seit jeher als Dienstleister der Landwirtschaft und begleiten ihre Kunden aktiv bei der Umsetzung von Innovationen und geänderten gesellschaftlichen Anforderungen in die landwirtschaftliche Praxis. Dementsprechend bieten die Mitgliedsunternehmen des BVA bereits heute Logistik, Beratung und digitale Konzepte etwa für teilflächenspezifische Bewirtschaftungsformen an. Darüber hinaus berät der Agrarhandel die Landwirte zu Themen wie dem nachhaltigen Betriebsmittel-Einsatz und Humusaufbau. „Diese Bemühungen der Branche gilt es anzuerkennen und zu unterstützen“, betont Schuler.