BVA: Innovationen für Umweltschutz nutzen

06.09.2019

Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrarwirtschaft gefährdet

Berlin, 06.09.2019 – Angesichts der Kabinettsentscheidung zum Aktionsprogramm Insektenschutz am 3. September sieht der Bundesverband Agrarhandel die Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrarwirtschaft gefährdet.

Das in dieser Woche von der Bundesregierung verabschiedete Aktionsprogramm Insektenschutz enthält umfangreiche Handlungsbereiche und Maßnahmen. Als besonders begrüßenswert beurteilt der Bundesverband Agrarhandel die Tatsache, dass die Verantwortung für den Insektenschutz mit dem Aktionsprogramm der gesamten Gesellschaft übertragen wird. Kritisch sieht der Verband unter anderem die Pläne zur pauschalen Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Aus Sicht des BVA greift eine Fokussierung auf die ausgebrachten Mengen zu kurz. Er fordert daher die Bundesregierung auf, den Ansatz des Nationalen Aktionsplans zur Nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln beizubehalten und Maßnahmen zur Risikoreduzierung in den Mittelpunkt zu stellen.

Auch den angekündigten nationalen Alleingang in Sachen Glyphosat kritisiert der BVA. Aus Sicht des Agrarhandels wird mit Entscheidungen wie dem angekündigten Ausstieg aus der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel der europäische Gedanke und die Bemühungen für eine europaweite Harmonisierung der Pflanzenschutzmittelzulassung konterkariert. Der BVA fordert daher die Politik auf, ihre Entscheidungen auf Basis wissenschaftlicher Fakten zu treffen und so der Wirtschaft Planungssicherheit und Verlässlichkeit zurückzugeben.

Umweltschutz erfordert nach Überzeugung des Verbandes mehr als pauschale Verbote. Die Anstrengungen zum Schutz der Umwelt können nur erfolgreich sein, wenn Innovationen – wie beispielsweise neue Züchtungsmethoden – offen betrachtet und vorurteilsfrei auf ihr Potential für ein nachhaltigeres Wirtschaften geprüft werden.

 

Der Bundesverband Agrarhandel e. V. (BVA) ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Die BVA-Mitgliedsunternehmen bereiten die von der Landwirtschaft gelieferten Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, qualitativ durch Trocknung und Reinigung auf und vermarkten diese Produkte als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Zudem vertreiben sie sowohl Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel als auch Futtermittel an die Landwirtschaft. Dem Agrarhandel kommt damit eine entscheidende Funktion in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu.