BMEL legt Erntebericht 2018 vor
Mit 34,5 Mio t die niedrigste Getreideernte seit 1994
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am Freitag den Erntebericht 2018 vorgelegt. Die diesjährigen Ernteergebnisse sowohl bei Getreide als auch bei Raps weit unterdurchschnittlich, geht aus dem Bericht hervor. Demnach verringerte sich die Getreideproduktion (ohne Körnermais) um 16 Prozent auf 34,5 Mio t. Die Rapsernte erreichte mit 3,65 Mio t das Niveau von 2003. Die Erntedaten für Getreide und Raps basieren auf tatsächlichen Mähdruschergebnissen. Das BMEL hat noch nicht alle Daten auswerten können, so dass es sich hier lediglich um vorläufige Ergebnisse handelt.
Die deutsche Getreideernte (ohne Körnermais) 2018 beziffert das Ministerium auf rund 34,5 Mio t, 16 Prozent weniger als 2017 (41 Mio t). Gegenüber dem dreijährigen Durchschnitt (2015-17) ergibt sich ein Minus von knapp 19 Prozent. Regional fallen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus, heißt es weiter: „Sie spiegeln das Ausmaß der Betroffenheit von widrigen Witterungsbedingungen sowie die veränderten Anbauflächen bei den Ackerkulturen deutlich wider.“ Für die einzelnen Kulturen ergeben sich folgende Resultate: Winterweizen 19,48 Mio t (minus 19,1 Prozent), Roggen 2,2 Mio t (minus 19,5 Prozent), Wintergerste 7,4 Mio t (minus 17,9 Prozent) und Triticale 1,93 Mio t (minus 16,5 Prozent). Das Ernteergebnis hat sich nach BMEL-Angaben bei Sommerweizen – auf niedrigem Niveau – auf 516.000 t mehr als verdoppelt, bei Sommergerste auf 2,22 Mio t um 21 Prozent erhöht. Der Hafer-Output blieb mit 571.000 t rund 1,0 Prozent unter Vorjahr. Die Erntefläche hat sich mit 5,7 Mio ha insgesamt geringfügig um 1,7 Prozent gegenüber 2017 verringert. Konkret: Sommerweizen (112.000 ha, plus 166 Prozent), Sommergerste (448.000 ha, plus 31,8 Prozent) und Hafer(140.000 ha, plus 9,6 Prozent). Bei allen Wintergetreidearten waren die Anbauflächen hingegen rückläufig: Winterweizen (2,89 Mio ha, minus 7,6 Prozent), Triticale (360.000 ha, minus 7,5 Prozent), Roggen (523.000 ha, minus 2,7 Prozent), Wintergerste (1,22 Mio ha, minus 0,7 Prozent). Zwar waren die Anbauflächen für Sommergetreide (vielfach auf Grund der zu nassen Bedingungen für die Herbstaussaat) deutlich angewachsen, dennoch trug das geringere Ertragsniveau der Sommergetreidearten im Vergleich zum Wintergetreide ebenfalls zu dem außergewöhnlich niedrigen Ertragsniveau bei.
Die Rapsernte wird 2018 voraussichtlich schwache 3,65 Mio t erreichen. Das bedeutet einen Rückgang um 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,27 Mio t) und um 21,0 Prozent gegenüber dem Mittel der vergangenen drei Jahre. Die Anbaufläche verringerte sich um 6,4 Prozent auf 1,22 Mio ha, der Hektarertrag um 8,9 Prozent auf knapp unter 30 dt/ha. Nach einer mehrjährigen Ausweitung des Anbaus von Hülsenfrüchten zur Körnergewinnung (einschließlich Sojabohnen) ging die Fläche in diesem Jahr um 3,0 Prozent zurück auf nunmehr 191.400 ha. Der Sojabohnenanbau hingegen wuchs um 25 Prozent auf 23.900 ha. Der Bericht liegt als pdf-Dokument vor.