Ackerbaustrategie des BMEL – Agrarhandel fordert Unterstützung beim Aufbau neuer Wertschöpfungsketten

19.12.2019

Die heute vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgestellte Ackerbaustrategie wertet der Bundesverband Agrarhandel e. V. als wichtigen Schritt hin zu einem Ausgleich zwischen gesellschaftlichen Forderungen und wirtschaftlicher Produktion von Lebens- und Futtermitteln. Insbesondere begrüßt der Agrarhandel in diesem Zusammenhang das Ziel, der breiten Öffentlichkeit die Abläufe in modernen Landwirtschaftsbetrieben plausibel und transparent zu vermitteln, um den konventionellen Ackerbau wieder in der Mitte der Gesellschaft zu verankern.

Auch das Bekenntnis zur Nutzung von Innovationen bei der Anpassung der deutschen Landwirtschaft an den Klimawandel sieht der BVA positiv. Dem in der Ackerbaustrategie formulierten Ziel, politische Gestaltungsoptionen bezüglich der neuen Züchtungstechniken zu entwickeln, müssen jetzt zeitnah konkrete Schritte folgen. Damit diese neuen Technologien in Deutschland genutzt werden können und der Import von Agrarrohstoffen aus Drittstaaten wieder rechtssicher erfolgen kann, muss das europäische Gentechnikrecht an den neuesten Stand von Wissenschaft und Technik angepasst werden.

Der Agrarhandel unterstützt ausdrücklich das in der Ackerbaustrategie formulierte Ziel, die Fruchtfolge zu erweitern und das angebaute Kulturpflanzenspektrum zu erhöhen. Bei der Anpassung der Vermarktungsstrukturen benötigen die Agrarhandelsunternehmen Unterstützung, denn die Erfassung und Lagerung eines diverseren Spektrums an Agrarrohstoffen inklusive neuer Kulturen erfordern hohe Investitionen. Die Lagereinrichtungen müssen angepasst und das Know-How der Lagerverantwortlichen erweitert werden. Hierfür sollten entsprechende Förderprogramme aufgesetzt werden. Zudem benötigt der Agrarhandel Planungssicherheit für Investitionen, die sich aus der geänderten Agrarpolitik ergeben - auch über eine Legislaturperiode hinaus! Außerdem sind die Weiterverarbeiter gefordert, sich auf die neuen Rohstoffe einzustellen.

Das Ziel einer pauschalen Mengenreduzierung bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln lehnt der BVA ab. Von der ausgebrachten Menge können keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Umweltauswirkungen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes gezogen werden. Nicht umsonst wurde im Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln als eines der Globalziele die Risikoreduktion formuliert. An diesem Ansatz sollte – auch im Interesse einer Konsistenz zwischen Ackerbaustrategie und Nationalem Aktionsplan Pflanzenschutz – festgehalten werden.

 

Bundesverband Agrarhandel e. V.

Der Bundesverband Agrarhandel e. V. (BVA) ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Die BVA-Mitgliedsunternehmen bereiten die von der Landwirtschaft gelieferten Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, qualitativ durch Trocknung und Reinigung auf und vermarkten diese Produkte als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Zudem vertreiben sie sowohl Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel als auch Futtermittel an die Landwirtschaft. Dem Agrarhandel kommt damit eine entscheidende Funktion in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu.

Für weitere Informationen:
Bundesverband Agrarhandel e. V.
Martin Courbier
Geschäftsführer
Invalidenstraße 34, 10115 Berlin
Tel.: +49 30 2790 741-0
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