Energieversorgung im Agrarhandel sichern
Anlässlich der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern diese Woche in Quedlinburg fordert DER AGRARHANDEL die Fokussierung auf eine resiliente Energieversorgung der deutschen Agrarwirtschaft.
„Eine stabile, sichere und finanzierbare Energieversorgung systemrelevanter Wirtschaftszweige im Bereich Ernährung ist zwingend notwendig, um die ansteigende Inflation zu bremsen und gesellschaftliche Verwerfungen zu vermeiden“, mahnte der Präsident des Verbandes DER AGRARHANDEL Rainer Schuler. Er wies auf die Bedeutung des Agrarhandels als essenziellem Bestandteil der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette hin. „Die ausreichende Produktion von Lebens- und Futtermitteln, die mit der Erfassung durch unsere Mitgliedsunternehmen beginnt, ist keine Selbstverständlichkeit und sollte in der Abwägung energiepolitischer Maßnahmen ein deutliches Gewicht erfahren“, gab Schuler zu Bedenken.
Mit Blick auf die aktuellen Preise für Erdgas führte Schuler aus, dass die Agrarwirtschaft vor vielen Problemen stünde, deren mittel- und langfristige Auswirkungen von der Politik noch unterschätzt würden. So sei die heimische Produktion von Düngemitteln unrentabel geworden. Weder die Hersteller noch der Landwirt könnten die aktuellen Preise stemmen, Folge seien eine Unterversorgung der Bestände und damit Einbußen in der nächsten Ernte. Die drohenden Engpässe in der Verfügbarkeit von AdBlue würden die Krise in der Agrarlogistik noch deutlich verschärfen. Schuler äußerte die Befürchtung, dass die hohen Preise gerade kleine und mittelständische Agrarhandelsunternehmen bis an die Grenze der Belastbarkeit brächten. „Wir brauchen nicht nur Entlastung für private Haushalte, auch das Rückgrat unserer Wirtschaft – und dazu zähle ich den Agrarhandel – muss diese Krise überleben können“, forderte Schuler.
Dafür müsse sich die Politik jetzt auf die sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie konzentrieren. Der schnelle Ausbau Erneuerbarer Energiequellen müsste im Fokus stehen. Da sei es jedoch ein falsches Signal, wenn etwa das mögliche Potential von Biogasanlagen für regionale Energiekreisläufe aus politischen Gründen nicht genutzt würde. In diesen sehr herausfordernden Zeiten sehe DER AGRARHANDEL auch die Möglichkeit, über eine mögliche Verlängerung der Laufzeiten von Atom- und Kohlekraftwerken nachzudenken. Ausschließen solle man derzeit nichts, stellte Schuler heraus.
DER AGRARHANDEL
DER AGRARHANDEL ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Auch zählen internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zu den Mitgliedern. DER AGRARHANDEL ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.
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Christof Buchholz |