Flächennutzung 2019 in Deutschland
16,67 Mio. ha landwirtschaftlich genutzt – 14 % davon für Energie
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 16,67 Mio. ha Fläche landwirtschaftlich genutzt worden. Auf 2,67 Mio. ha davon wurden nachwachsende Rohstoffe angebaut, wie aus der Antwort (19/18651) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/18247) hervorgeht. Dies sei eine deutliche Verschiebung im Vergleich zur Jahrtausendwende, als von 17,07 Mio. ha Landwirtschaftsfläche lediglich 683.000 ha auf nachwachsende Rohstoffe entfallen seien.
Die Bundesregierung rechnet unter Verweis auf den Bundesverkehrswegeplan damit, dass bis 2030 insgesamt 16.299 ha Fläche neu in Anspruch genommen werden. Auf ihnen sollen Projekte des „Vordringlichen Bedarfs-Engpassbeseitigung“ und des „Vordringlichen Bedarfs“ umgesetzt werden. „Insgesamt ist davon auszugehen, dass auch künftig zusätzliche landwirtschaftliche Fläche für erneuerbare Energien in Anspruch genommen wird und zwar für geförderte und ungeförderte Anlagen der erneuerbare Energien“, ergänzt die Bundesregierung.
Energie: 14 % der Agrarflächen für die Energiegewinnung
In Deutschland sind zur Ernte 2019 auf schätzungsweise 2,37 Mio. ha Energiepflanzen angebaut worden, was gemessen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) von 16,67 Mio. ha einem Anteil von 14,2 % entsprach. Das geht ebenfalls aus den Zahlen hervor, die die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion ausgewiesen hat. Im Jahr 2000 waren dagegen lediglich erst auf 359 000 ha Energiepflanzen erzeugt worden; das war bei einer damaligen LF von 17,07 Mio. ha ein Anteil von etwas mehr als 2 %.
Gemäß der Übersicht der Bundesregierung übertraf der Energiepflanzenanbau die Marke von 1 Mio. ha erstmals im Jahr 2005; das betreffende Areal belief sich auf 1,13 Mio. ha, was seinerzeit 6,6 % der LF entsprach. Die
2-Mio-ha-Schwelle wurde 2011 das erste Mal geknackt; mit 2,06 Mio. ha wurden 12,3 % der LF von 16,72 Mio. ha mit Energiepflanzen bestellt. Nach 15 Jahren ungebrochenen Wachstums wurde der betreffende Anbau zur Ernte 2016 erstmals eingeschränkt, allerdings nur leicht. Im Jahr 2017 folgte ein deutlicherer Rückgang, nämlich um 100 000 ha. Mit fast 2,43 Mio. ha wurde im Folgejahr allerdings der bisherige Rekord mit Energiepflanzen markiert.
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung gibt sich die Bundesregierung verhalten. Insgesamt sei davon auszugehen, dass auch künftig zusätzliche landwirtschaftliche Fläche für erneuerbare Energien in Anspruch genommen werde, heißt es in der Antwort. Verwiesen wird darauf, dass im Klimaschutzprogramm 2030 ein Zielmodell für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen worden sei. Danach solle bei Biomasse der Bestand der Anlagen stabilisiert werden. Dies bedeute, dass es nicht zu einer Ausweitung der Flächen durch Biomasse für den Energiesektor kommen solle, bei denen es sich ohnehin weiter um eine landwirtschaftliche Nutzung handele.
Bei der Windenergie ist laut Bundesregierung unter anderem durch das Repowering von Standorten mit einem Rückbau kleinerer alter Anlagen und dem Zubau größerer Anlagen zu rechnen. Bei der Photovoltaik könne die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen nicht prognostiziert werden, weil der Zubau zu großen Teilen auf Dächern, Gewerbegebieten, auf anderen vorbelasteten Standorten und auf landwirtschaftlichen Flächen erfolgen könne. Eine Prognose zur Nutzung von landwirtschaftlicher Fläche und Waldfläche im Jahr 2030 sei derzeit nicht möglich, so die Bundesregierung 2019.