Durchschnittliche Getreideerträge:

02.09.2016

Offizieller Erntebericht 2016 der Bundesregierung liegt vor

Der Getreideertrag insgesamt (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Körnermais) lag zwar um 4,5 % niedriger als im Vorjahr, in dem die Ernte recht gut ausgefallen war, traf aber genau den Mittelwert der Jahre 2010 bis 2015. Allerdings fiel die Qualität der Ernte, abhängig vom jeweiligen Witterungsverlauf, regional sehr unterschiedlich aus. Damit liegen die Getreideerträge im durchschnittlichen Bereich, meldet das Bundesagrarministerium in seinem aktuellen Erntebericht.

Weiter heißt es, dass die Fläche, die für den Anbau von Getreide, das zur Körnergewinnung genutzt wird, um 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft ist. Grund dafür ist, dass Landwirte verstärkt Flächen für den Anbau von Eiweißpflanzen, Winterraps und Zuckerrüben nutzen.

Der jährliche Erntebericht des Agrarministeriums gibt einen Überblick über die Ertragsaussichten für wichtige pflanzliche Erzeugnisse in Deutschland und stellt deren Marktsituation dar. Bei der Datenerhebung liegt der Fokus auf Getreide und Raps: Neben der ausführlichen Darstellung des deutschen Marktes werden kurz die Lage auf den Weltmärkten und in der Europäischen Union skizziert. Ergänzend dazu enthält der Erntebericht auch Informationen zu weiteren Acker- und Dauerkulturen sowie zum Futterbau.

Raps: mehr Anbaufläche, aber geringerer Ertrag

In Deutschland ist Winterraps mit Abstand die bedeutsamste Ölsaat. Obwohl die Anbaufläche für die Ernte 2016 um 3,9 % größer war als im Jahr zuvor, fiel die Erntemenge um 7 % geringer aus. Auch hier zeigen sich große regionale Unterschiede: Während das Ertragsniveau in Süddeutschland gut war, sind die Erträge in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein teilweise um mehr als ein Viertel eingebrochen.

Spargel erneut wichtigste Gemüsekultur

Der Spargel ist in Deutschland, zumindest mit Blick auf die Größe der Anbaufläche, das wichtigste Gemüse. Die Fläche wurde im Vergleich zum Vorjahr um 7 % ausgedehnt und die Erntemenge um 5 % gesteigert.

Für die übrigen Gemüsekulturen werden verlässliche Anbau- und Erntedaten erst später im Jahr vorliegen. Gleichwohl steht bereits jetzt fest, dass der Gemüseanbau in wichtigen Anbauregionen unter den diesjährigen Wetterkapriolen zu leiden hatte, unter anderem auf Grund von starken Niederschlägen und teilweise Überflutungen.

Noch Hoffnung auf einen guten Weinjahrgang

Die Hauptlese für Wein wird erst im September beginnen; es besteht daher die Chance für einen hochwertigen Jahrgang – vorausgesetzt der Herbst wird sonnig und trocken. Schönes Herbstwetter würde der Traubenreife gut tun und gleichzeitig die Vermehrung der Kirschessigfliege, die die reifenden Beeren schädigen kann, bremsen. Die Erntemenge wird eher durchschnittlich ausfallen.

Der Erntebericht in voller Länge und mit Anlagen stehen online zum Download bereit: