BVA-Gespräch: Agrarausschuss-Vorsitzender Gerig steht für Export

16.10.2015

Auf die Bedeutung des Exportgeschäfts für den Agrarhandel wies der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (BVA) in einem Gespräch mit dem Agrarausschussvorsitzenden im Bundestag, Alois Gerig (CDU), am Donnerstag in Berlin hin. Damit die Vermarktung von Agrarrohstoffen an den internationalen Märkten auch gelingt, ist eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft im eigenen Land erforderlich, machte Stefan Knittel, Geschäftsführer der Betriebsmittel Service Logistik GmbH & Co. KG (BSL), Kiel, deutlich. Agrarpolitische Einschnitte wie die Düngeverordnung und die Pflanzenschutz-Steuer sind dabei kontraproduktiv und haben langfristig negative Auswirkungen: „Wir werden es nicht mehr schaffen, geforderte hochwertige Agrarrohstoffe zu produzieren, dadurch wird die Importabhängigkeit steigen und somit auch die Nahrungsmittelpreise“. Andererseits werden die landwirtschaftlichen Betriebe deutliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, ergänzte Vorstandsmitglied der HaGe Kiel, Markus Grimm. Er wies in diesem Zusammenhang auf die fatale Einkommenssituation in der dänischen Landwirtschaft hin, die seit Ende der 80er Jahre mit einer Pflanzenschutz-Steuer und restriktiven Vorgaben zur Stickstoff-Düngung leben muss.

Auf Grund der derzeitigen Diskussion zur Landwirtschaft in Deutschland sind hiesige Agrarhandelsunternehmen verunsichert und stellen angehende Investitionen, vor allem in der Betriebsmittelsparte häufig zurück, stellte Grimm klar. In Konsequenz könnte das auch einen Verlust von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum bedeuten. In der agrarpolitischen Diskussion findet der vor- und nachgelagerte Bereich der Landwirtschaft zu wenig Beachtung, kritisiert BVA-Geschäftsführer Arnim Rohwer. Die Unternehmen des Agrarhandels müssten immer mit den Konsequenzen der Agrarpolitik leben, was im Zweifel eine Schwächung des wirtschaftlich bedeutenden Mittelstandes im ländlichen Raum bedeutet.

Gerig versicherte, in den Agrarausschuss-Diskussionen auch die möglichen Auswirkungen auf den vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft einzubeziehen. Gerade ihm sei daran gelegen, den Mittelstand und somit auch den Agrarhandel im ländlichen Raum zu stärken. Ihm sei auch bewusst, dass das Exportgeschäft eine der tragenden Säulen in Agrarhandel und Landwirtschaft ist und bleiben muss. In diesem Zusammenhang wies Gerig auf die geplante Exportförderung der Regierung hin. Rund 70 Mio. Euro seien für die Forschung und Entwicklung im Agrarbereich budgetiert, ein großer Anteil sei zur Unterstützung von Marketing-Aktivitäten im In- und Ausland vorgesehen.