BVA betont Bedeutung der Warenterminbörsen für den deutschen Agrarhandel

03.03.2017

„Gemeinsam verantwortungsbewusst handeln“

Nachdem der BVA Anfang Februar unter dem Motto „Gemeinsam verantwortungsbewusst handeln“ seine Kernforderungen zur Bundestagswahl 2017 veröffentlichte (siehe BVA-Info Nr. 04 vom 03.02.2017), hatten Fachreferenten und Geschäftsführung am 13. Februar 2017 die Möglichkeit, diese Positionen mit der Arbeitsgemeinschaft „Ernährung und Landwirtschaft“ der Bundestagsfraktion DIE LINKE zu erörtern.

Dabei wurde seitens des BVA vor allem auf die Bedeutung des mittelständisch geprägten Agrarhandels in der Wertschöpfungsketten und als Arbeitgeber im ländlichen Raum hingewiesen. Zudem wurden in dem Gespräch die Notwendigkeit einer funktionierenden Infrastruktur betont und im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung in der Landwirtschaft über die Berücksichtigung dieser Entwicklungen im Partei-Leitbild für die Landwirtschaft gesprochen.

Da aus zeitlichen Gründen im Rahmen des Gespräches nicht vertieft auf die Bedeutung der Warenterminbörsen für den deutschen Agrarhandel eingegangen werden konnte, wandte sich der BVA im Nachgang mit einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten der LINKEN-AG
„Ernährung und Landwirtschaft“. In diesem Schreiben hat BVA-Geschäftsführer Arnim Rohwer mit Blick auf den aktuellen Entwurf des Bundestagswahlprogrammes der LINKEN und der darin enthalten Forderung des Spekulationsverbots mit Agrarrohstoffen die Bedeutung von Warenterminbörsen für den deutschen Agrarhandel konkretisiert.

Er wies darauf hin, dass die Warenterminbörsen für Landwirte, Handel und Verarbeiter Markttransparenz schaffen und die Möglichkeit einer wirkungsvollen Preisabsicherung zur Risikominimierung bieten. Zudem sei die zentrale Bedeutung der Agrarterminmärkte für Preisbildungsmechanismen auf Kassamärkten auch von den Wissenschaftlern des Johann Heinrich von Thünen-Instituts festgestellt worden. Diese sind im Thünen Report 28 zu dem Schluss gekommen, dass die Preisdynamik des Futuremarktes stabiler ist, als diejenige des Kassamarkts. Die Wissenschaftler legten in diesem Zusammenhang auch dar, dass markante Preisanstiege nicht zwangsläufig mit Investitionsaktivitäten von Finanzinvestoren in Verbindung stehen, sondern auf fundamentale Ursachen zurückführbar sind.

Vor diesem Hintergrund, tritt der BVA dafür ein, dass die Funktionsfähigkeit des Warenterminmarktes nicht durch übertriebene staatliche Regulierung und Bürokratie eingeschränkt wird. Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, Markttransparenz durch unabhängige, verlässliche Marktdaten zu Erzeugung, Lagerabständen und Verbrauch sicherzustellen.